Liveblog: Biden: Raketenabschuss aus Russland unwahrscheinlich


In der polnischen Grenzregion zur Ukraine hat es einen Raketeneinschlag gegeben. Alle Entwicklungen hier im Liveblog.

4.05 Uhr: Guterres besorgt über Entwicklung

UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich “sehr besorgt” über die Berichte über die Explosion einer Rakete in Polen. Guterres hoffe, dass eine gründliche Untersuchung durchgeführt werde, teilt der stellvertretende Sprecher der Vereinten Nationen (UN), Farhan Haq, mit. Es sei “absolut notwendig, eine Eskalation des Krieges in der Ukraine zu vermeiden.”

3 Uhr: Biden: Rakete wohl nicht aus Russland abgefeuert

US-Präsident Joe Biden will die Untersuchungen eines Raketeneinschlags in Polen abwarten, bevor weitere Schritte unternommen werden. Das sagte er am Rande des G20-Gipfels auf Bali. “Wir unterstützen die polnischen Untersuchungen. Wir wollen herausfinden, was genau passiert ist. Dann werden wir überlegen, wie es weitergeht”, sagte Biden nach einem Treffen mit Vertretern der Nato-Länder und der G7-Gruppe.Auf die Frage eines Reporters, ob es sich um eine russische Rakete gehandelt habe, sagte Biden: “Es gibt vorläufige Informationen, die dagegen sprechen. Ich will nichts sagen, bis wir das komplett untersucht haben. Aber es ist eher unwahrscheinlich vom Flugverlauf her, dass sie aus Russland abgefeuert wurde. Aber wir werden sehen.”

1.55 Uhr: Internationale Experten untersuchen Vorfall

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenwebseite Ukrinform eine umfassende Untersuchung des Raketeneinschlags angekündigt. “Wir arbeiten daran, die Gründe und alles, was während dieses Vorfalls passiert ist, zusammen mit internationalen Experten herauszufinden, die wir eingeladen haben und die seit mehreren Stunden vor Ort arbeiten”, wird der Regierungschef zitiert.

1.30 Uhr: Sondertreffen bei G20-Gipfel auf Bali

US-Präsident Joe Biden hat Staats- und Regierungschefs zu einem kurzfristig einberaumten Sondertreffen im Rahmen des G20-Gipfels eingeladen. Dabei wurde die Situation in Polen und der Ukraine besprochen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Unter den Teilnehmern waren auch Bundeskanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Auf die Frage eines Reporters, ob Biden etwas zu den Explosionen in Polen sagen könnte, antwortete er “Nein”.US-Außenminister Antony Blinken, der auch an dem Treffen teilnahm, sagte später: “Wir haben zugesagt, uns in den kommenden Tagen eng zu koordinieren, während die Ermittlungen fortschreiten, und geeignete nächste Schritte festzulegen”.

1.15 Uhr: Duda schließt Nato-Verteidigungsfall nicht aus

Der polnische Präsident Andrzej Duda schließt eine Aktivierung des Nato-Verteidigungsfalles nicht aus. “Alle Staats- und Regierungschefs, mit denen ich heute gesprochen habe, haben mir die Unterstützung der Alliierten zugesichert und alle Möglichkeiten einschließlich Artikel 5 offengehalten. Wir werden diese Angelegenheit gemeinsam prüfen”, zitierte ihn das Präsidialamt auf Twitter. Es wurde auch bestätigt, dass die Sicherheit des polnischen Luftraumes verstärkt wurde. In Artikel Fünf der Nato-Charta ist geregelt, dass die Bündnispartner einen bewaffneten Angriff gegen einen oder mehrere von ihnen als ein Angriff gegen sie alle ansehen.

1 Uhr: Scholz sagt Polen Unterstützung zu

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Polen nach der tödlichen Explosion im Grenzgebiet zur Ukraine die Unterstützung Deutschlands zugesichert. Scholz habe dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda in einem Telefonat sein Beileid ausgesprochen, schrieb Regierungssprecher Steffen Hebestreit in der Nacht zum Mittwoch im Onlinedienst Twitter. Deutschland stehe “eng an der Seite unseres Nato-Partners Polen”.

0.18 Uhr: Polen bestätigt: Rakete stammt aus russischer Produktion

Die Regierung in Warschau bestätigt den Einschlag russischer Raketen auf polnischem Staatsgebiet. Eine Rakete aus russischer Produktion sei um 15:40 Uhr (Ortszeit) in dem Dorf Przewodów niedergegangen, teilt das polnische Außenministerium mit. Der russische Botschafter sei einbestellt worden, man verlange von ihm umgehend eine Erklärung. Zwei Menschen seien dabei ums Leben gekommen. Zuvor war von zwei Raketeneinschlägen die Rede gewesen. Auf Twitter ließ das polnische Präsidialamt verlauten: “Wir haben derzeit keine schlüssigen Beweise dafür, wer diese Rakete abgefeuert hat. Untersuchungen sind im Gange. Es war höchstwahrscheinlich eine russische Rakete.” Sowohl die Ukraine als auch Russland verwenden Raketen sowjetischer Bauart.

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