Russland greife zunehmend “zu schrecklichen und wahllosen Angriffen auf Zivilisten und kritische Infrastrukturen”, sagte Stoltenberg. Putins versuchte Annexionen von ukrainischem Gebiet, die Teilmobilisierung und die rücksichtlose Nuklearrhetorik seien die stärkste Eskalation seit Beginn des Kriegs und zeigten, dass sein Krieg nicht wie geplant verlaufe. “Präsident Putin scheitert in der Ukraine”, sagte Stoltenberg.
Ukraine ruft Bürger zum Stromsparen auf
15.13 Uhr: Nach den schweren russischen Angriffen auf die Energie-Infrastruktur in der Ukraine hat die ukrainische Regierung die Bevölkerung zum Stromsparen aufgerufen. “Wir bitten Sie heute, den Stromverbrauch einzuschränken”, schrieb der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Zwischen 17.00 Uhr und 23.00 Uhr sollten keine energieintensiven Geräte eingeschaltet werden.In einem Vergeltungsangriff für die Explosion auf der Krim-Brücke am Wochenende hatte Russland am Montag zahlreiche ukrainische Städte bombardiert und dabei vor allem auf die Energieversorgung gezielt. Die Angriffe wurden am Dienstag fortgesetzt. Nach Angaben der ukrainischen Behörden waren am Dienstag landesweit rund 300 Ortschaften ohne Strom. Ein Drittel der westukrainischen Stadt Lwiw war ebenfalls ohne Elektrizität.Auch aus der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk wurden erhebliche Schäden an Einrichtungen der Stromversorgung gemeldet. In den Bezirken Pawlograd und Kamian gebe es “schwere Zerstörung”, teilte der dortige Gouverneur Valentin Resnischenko über Online-Netzwerke mit. Viele Siedlungsgebiete hätten keinen Strom. Das Südkommando des ukrainischen Militärs meldete Raketenangriffe auf die Region Mykolajiw und Odessa, wo ebenfalls die Energie-Infrastruktur beschädigt wurde.
Lawrow: Russland zu Verhandlungen mit den USA bereit
14.28 Uhr: Russland ist nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow in seinem Krieg gegen die Ukraine zu Verhandlungen mit den USA bereit – ohne aber von seinen Zielen abzurücken. “Wir haben kein ernsthaftes Angebot bekommen, mit ihnen in Kontakt zu treten”, sagte Lawrow im russischen Staatsfernsehen über ein angebliches Gesprächsangebot der US-Regierung.Moskau sieht Washington als Kriegspartei und Schlüssel zur Lösung des Konflikts. Wenn Washington etwa ein Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden beim G20-Gipfel anbiete, werde Moskau dies prüfen, sagte Lawrow.Gleichzeitig beschuldigte Russlands Chefdiplomat die USA einmal mehr, sich direkt am Krieg in der Ukraine zu beteiligen. Washington liefere nicht nur Waffen an Kiew, sondern versorge die ukrainische Führung auch mit Aufklärungsdaten von Satelliten. “Was die Grenzen der Aufgaben betrifft, die wir uns im Rahmen der militärischen Spezialoperation gestellt haben, so hat sie der Präsident formuliert, und sie ändern sich nicht. Sie werden auch erreicht”, sagte Lawrow.
Putin trifft sich mit Erdoğan
13.50 Uhr: Kreml-Chef Wladimir Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan wollen nach Angaben des türkischen Präsidialamts am Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt Astana zusammenkommen. Das Treffen solle am Rande des Gipfels der Konferenz für Zusammenarbeit und vertrauensbildende Maßnahmen in Asien (CICA) stattfinden, sagte ein Beamter des Präsidialamts der Deutschen Presse-Agentur.
Ukraine nennt Angriffe auf Energieanlagen Kriegsverbrechen
12.58 Uhr: Die Ukraine wirft Russland vor, mit seinen Angriffen auf ihre Energieanlagen Kriegsverbrechen zu begehen. Damit schaffe Russland absichtlich unerträgliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung, schreibt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. “Hauptziele russischer Angriffe sind Energieanlagen. Sie haben gestern viele getroffen, und sie treffen heute dieselben und neue. Dies sind Kriegsverbrechen, die lange im Voraus geplant wurden und darauf abzielen, unerträgliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung zu schaffen – Russlands bewusste Strategie seit Monaten.”